Dienstag, 26. Juni 2012

Chernobyl Diaries


UdSSR, 26.April 1986: Im AKW Tschernobyl ereignet sich ein katastrophaler Zwischenfall und große Mengen atomar strahlenden Materials verseuchen weite Teile von Europa. Die Einwohner der angrenzenden Stadt Prypjat werden erst einen Tag nach dem Unglück evakuiert, erfahren fast nichts über die Ursache und haben kaum Zeit, ihren Besitz zu packen. Ein Vierteljahrhundert später beschließt eine Gruppe junger Amerikaner um Chris (Jesse McCartney) und Paul (Jonathan Sadowski), ihren Europatrip mit einer Sehenswürdigkeit der besonderen Art zu beenden. Fasziniert von der Geschichte der Atomkatastrophe reisen sie ins nahegelegene Prypjat, die verlassene Stadt der Tschernobyl-Arbeiterschaft. Geleitet vom Fremdenführer Uri (Dimitri Diatchenko) besichtigen sie das Gelände. Als sie schließlich die Heimfahrt antreten wollen, bemerken sie, dass ihr Auto fahruntüchtig gemacht wurde. Und plötzlich scheinen die drückenden Häuserschluchten doch nicht so verlassen… Die Location ist alles! Dies gilt für jeden Horrorfilm. "Chernobyl Diaries" spielt in Prypiat, Ukraine. Es liegt so viel Potential in dem Ort, das leider nicht rausgeholt wurde. Stattdessen kriegt man einen durchaus spannenden Film, dem aber gegen das Ende die Luft rausgeht.

Montag, 25. Juni 2012

Wanderlust - Der Trip ihres Lebens


George (Paul Rudd) und Linda (Jennifer Aniston) sind ein Ehepaar aus New York, das ein unspektakuläres und gewöhnliches Dasein fristet. Doch damit sind beide glücklich. Linda hofft mit einem Dokumentarfilm groß rauszukommen und George ist zufrieden mit seinem Bürojob. Doch alles ändert sich, als George seine Arbeit verliert und Lindas Filmtraum im Keim erstickt wird. Da sie sich das teure Leben in New York nun nicht mehr leisten können, fühlen sich die beiden gezwungen zu Georges schwerreichen und ungeliebten Bruder nach Atlanta zu ziehen. Jedoch kommt es zu einer Reihe unvorhergesehener Ereignisse, an dessen Ende das Ehepaar in einer bunten Kommune landet, die von Hektik und Karrieredenken nicht wirklich viel hält. Anfangs eher schockiert von ihrer neuen Umgebung, beginnen sich George und Linda bald unten den Hippies wohl zu fühlen und sich selbst neu zu entdecken. "Wanderlust" ist eine angenehme Hippie-Komödie mit vielen witzigen Charakteren und allgemein einem guten Drehbuch. Jennifer Aniston ist wie gewohnt eine der besten Schauspielerinnen und verleiht auch hier dem Film ein wenig zum Erfolg. Die 98 Minuten gehen recht schnell um und es wird auf keinen Fall zu langwierig.

Samstag, 23. Juni 2012

Take Shelter - Ein Sturm Zieht Auf


Curtis LaForche (Michael Shannon) lebt mit seiner Frau Samantha (Jessica Chastain) und ihrer sechs Jahre alten, tauben Tochter Hannah (Tova Stewart) in einer Kleinstadt in Ohio. Tagsüber schuftet er für seine Familie auf dem Bau, abends kehrt er zurück ins langsam abzustotternde Eigenheim. Als Curtis von schrecklichen Träumen heimgesucht wird, behält er die Visionen - in denen sich unheilvolle schwarze Wolken am Himmel zusammenziehen - für sich und beginnt wie besessen an einem Sturm-Schutzbunker auf seinem Hinterhof zu arbeiten. Sein scheinbar unerklärliches Verhalten besorgt die Menschen, die Curtis nahe stehen. Der Druck der auf seiner Ehe lastet und die Spannungen, die er aus seinem Umfeld mitnimmt, sind aber nicht zu vergleichen mit seiner Angst, dass seine Träume wahr werden könnten. Die Psyche eines Menschen in einem Film darzustellen ist immer eine große Herrausforderung, die der Regisseur Jeff Nichols allerdings sehr gut darstellt, indem er sich sehr viel Zeit lässt um den Protagonisten zu entfalten. Unterstützt  wird das von Michael Shannon, der dies so überzeugend spielt, sodass man von Anfang bis Ende an den Film gefesselt ist. Das beste an dem Film ist die Ungewissheit, die der Zuschauer hat. Man weiß so gut wie nie was kommt.

Montag, 11. Juni 2012

Lachsfischen in Jemen


Der visionäre Scheich Muhammad ibn Zaidi bani Tihama (Amr Waked) hat eine große Leidenschaft für sich entdeckt: das Lachsfischen. Er ist der festen Überzeugung, dass er damit das Leben seiner Mitmenschen bereichern wird, sollte es ihm gelingen, das Lachsfischen als Sport unter seinen Landsleuten bekannt zu machen. Dabei scheut er keine Kosten, um seinen Traum zu verwirklichen und bittet den britischen Fischwissenschaftler Dr. Alfred Jones (Ewan McGregor), ihm zu helfen, dessen außergewöhnlichen Wunsch in die Realität umzusetzen. Als Vertreter der führendern Fischerei Großbritanniens ist es für ihn eine spannende Aufgabe, in die er viel Energie steckt. Schon kurze Zeit später schaltet sich die übereifrige Pressesprecherin des Premierministers, Patricia Maxwell (Kristin Scott Thomas), ein: Sie will aus der kleinen Geschichte ein großes Politikum machen und dafür nutzen, Großbritannien in einem guten Licht darzustellen. Eine ungewöhnliche Geschichte, die sich als recht unterhaltsame, romantische Komödie enttarnt. Die Rolle von Ewan McGregor ist wie für ihn geschaffen. Nur die Beziehung zwischen den zwei Protagonisten ist zu wenig ausgearbeitet. Es ist ein guter Film für alle Fans des britischen Humors.

Sonntag, 10. Juni 2012

Sonntags-Blockbuster #10: Date Night - Gangster für eine Nacht


Viel Romantik gibt es nicht mehr im Leben von Phil (Steve Carell) und Claire Foster (Tina Fey). Zwei Kinder toben durchs Haus, im Bett kracht es nur noch selten. Es ist aber nicht so, dass die Fosters keine Versuche starten würden, ihrer Beziehung wieder Schwung zu verleihen: An einem Abend pro Woche gehen sie zusammen aus. Blöderweise kommen sie selbst in der "Date Night" immer wieder auf die üblichen Themen des Alltags zurück. Also beschließt Phil eines (Date-)Abends, das übliche Restaurant einfach links liegen zu lassen und stattdessen einen angesagten Speisentempel in New York aufzusuchen. Natürlich ist in einem solchen „In“-Schuppen am Freitagabend ohne Reservierung nicht viel zu machen, doch wie es der Zufall so will, ist ein anderes Paar nicht erschienen. Die Fosters packen die Gelegenheit beim Schopfe und geben sich kurzerhand als die Tripplehorns aus. Das bringt große Probleme mit sich - denn die echten Tripplehorns haben den Mafiapaten Joe Miletto (Ray Liotta) am Hals... Die Komödien von Shawn Levy dürften jedem bekannt sein, ob "Nachts im Museum", "Der rosarote Panther" oder "Im Dutzend billiger". Obwohl das Drehbuch schwach und die Handlung vorhersehbar ist, unterhält der Film mit einer rasanten Nacht in New York. Alles in allem ist es eine Verwechslungskomödie mit Unterhaltungswert, jedoch ohne originellen Ideen und Gags.

Montag, 4. Juni 2012

Snow White & the Huntsman


"Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?" Doch was die tyrannische Königin (Charlize Theron) zu hören bekommt, gefällt ihr ganz und gar nicht. 'Snow White' (Kristen Stewart) ist das einzige Mädchen weit und breit, dass noch hübscher als die böse Herrscherin des Märchenlands ist. Vor Wut und Neid hält es die Königin kaum mehr aus und beschließt ein grausames Verbrechen zu begehen. Der Jägersmann (Chris Hemsworth) wird ausgesandt, um Schneewittchen in den Wald zu bringen und zu töten. Doch anstatt das unendlich schöne Mädchen umzubringen, wird der Jäger zu ihrem Beschützer und Mentor. Er bringt ihr das Kämpfen bei und bereitet sie auf ihre Mission vor - die böse Königin zu besiegen. Nach "Spieglein Spieglein" kommt jetzt der zweite Schneewittchen-Film. Diesmal aber düsterer und um Längen besser. Gewaltige Bilder, gute Musik und eine eindrucksvolle Charlize Theron("Monster", "Prometheus"). Auch Chris Hemsworth("Thor", "The Avengers") überzeugt. Doch Kristen Stewart("Twilight") als Snow White zu nehmen, war echt schlecht. Lippen so rot wie blut, Haare so schwarz wie Ebenholz und die Mimik eines Steins. Also Kristen Stewart ist meiner Meinung nach die schlechteste Schauspielerin, die es gibt, denn sie zeigt den ganzen Film über keine Emotionen. Da wär man mit einer jungen, unbekannten und talentierten Schauspielerin viel besser dran gewesen. Doch diese totale Fehlbesetzung schadet dem Film überraschend wenig. "Snow White & the Huntsman" unterhält gut und wird zu keinem Zeitpunkt langweilig.

Fazit: Mit Sicherheit die beste Verfilmung eines Märchens der Gebrüder Grimm, abgesehen von den Disney-Filmen ;)

Sonntag, 3. Juni 2012

Safe - Todsicher


Luke Wright (Jason Statham) ist ein zweitklassiger Cage-Fighter in New Jersey. Als er einen manipulierten Kampf nicht wie gewünscht zu Ende bringt, statuiert die russische Mafia ein Exempel an ihm. Seine Frau wird brutal ermordet und auch alle ihm nahestehenden Personen schweben plötzlich in akuter Lebensgefahr. Völlig am Ende flieht Wright mit letzter Kraft nach New York und fristet dort ein trostloses, völlig isoliertes Dasein. Erst Mei (Catherine Chan), ein zehnjähriges chinesisches Mädchen, gibt seinem Leben wieder einen Sinn. Mei hat besondere mathematische Begabungen und kann sich auch größte Zahlen auf Anhieb vollständig merken. Diese Fähigkeit brachte sie in die Fänge des Triadenboss Han Jiao (James Hong), der das Mädchen nach New York entführte und sie dort mit einem streng geheimen Code betraute. Der Zweck der Nummer wurde ihr nicht genannt, die Information scheint jedoch äußerst brisant zu sein, befindet sich doch schon bald neben der russischen Mafia auch der korrupte Polizist Wolf (Robert John Burke) auf ihren Fersen. Als Wright das völlig verschüchterte Mädchen an einer U-Bahn-Station aufgreift, gerät auch er in das Visier der New Yorker Unterwelt. Doch der ehemalige Cage-Fighter hat seine ganz eigenen Methoden sich zur Wehr zu setzen. Wieder mal ein typischer Action-Thriller mit Jason Statham("The Transporter"). In beinahe jedem Film spielt er die gleiche Rolle, sodass er diese immer weiter perfektionieren kann. Die Story ist nicht sehr originell, aber mit einem guten Drehbuch konnte man die meisten Klischees gut umgehen. Doch von Logik fehlt jede Spur, es geht von einer Actionszene in die nächste.

Samstag, 2. Juni 2012

Bad Sitter


Noah (Jonah Hill) ist alles andere als ein Musterschüler. Ein Talent für irgendetwas scheint der Jugendliche nicht wirklich zu haben, ihm fehlt es aber auch reichlich an Elan um überhaupt etwas für seine Zukunft zu tun. Doch für einen schnellen Verdienst ist der Teenager immer zu haben und so willigt der vom Unterricht ausgeschlossene Junge trotz seiner Unerfahrenheit im Umgang mit Kindern ein, als Babysitter zu jobben. Gleich bei seinem ersten Auftrag, muss er sich um Slater (Max Records), Blithe (Landry Bender) und Rodrigò (Kevin Hernandez) kümmern, drei eher anstrengende kleine Kinder. Als Noah für ein Stelldichein zu seiner Freundin will, bleibt ihm nichts anderes übrig, als die Kids mitzunehmen. Doch statt dem erhofften Schäferstündchen wird es ein turbulenter Abend, als er zwei skrupellosen Drogendealern begegnet, die auch nicht davor zurückschrecken auf kleinere Ziele zu schießen. Eine weitere Zusammenarbeit von Judd Apatow und Jonah Hill, die mit ihren Komödien schon Filmgeschichte geschrieben haben. Nach "Superbad" und "Männertrip" kommt jetzt "Bad Sitter". Doch an die beiden anderen Filme kommt dieser nicht heran. Die Witze sind zu derb und selbst ein Jonah Hill schafft es nicht, den Film im Alleingang retten. Doch schlecht ist er auch nicht, es fehlt nur etwas. Der Film erinnert vom Stil her stark an "Ananas Express", der ebenfalls von Judd Apatow produziert wurde.

Freitag, 1. Juni 2012

The Big Year


Drei leidenschaftliche Ornithologen wetteifern darum, wer von ihnen in einem Jahr möglichst viele verschiedene Vogelarten entdecken kann. Derweil hat jeder von ihnen mit privaten Problemen zu kämpfen: Kenny Bostick (Owen Wilson), der Vorjahressieger in der Midlife-Crisis, dessen Gattin (Rosamund Pike) unbedingt ein Baby will, Stu Preissler (Steve Martin) der sich als Rentner nicht so recht vom Berufsleben verabschieden möchte und Brad Harris (Jack Black), der geschieden ist, in einer beruflichen Sackgasse steckt und es seinem Vater einfach nicht recht machen kann. Ermüdet von Zwängen und Verpflichtungen nehmen sich die drei befreundeten Rivalen eine einjährige Auszeit, um ihren gemeinsamen Traum zu verfolgen. Sie reisen mit den Vögeln quer durch die Vereinigten Staaten und versuchen nebenbei alles mögliche, um die jeweils anderen auszustechen. Der Film ist mit den drei komischen Vögeln Owen Wilson („Die Hochzeits-Crasher“), Jack Black („School of Rock“) und  Steve Martin („Der rosarote Panther“) ideal besetzt. "The Big Year" ist eine Mischung aus Komödie und Dokumentarfilm, überzeugt aber in keinem Genre. Er bleibt die ganze Zeit nur Mittelmaß und wird nur richtige Vogelfanatiker unterhalten. Denn die ganze Zeit geht es nur um Vögel.