Freitag, 6. Dezember 2013

Fall 39


Emily Jenkins (Renée Zellweger) ist Sozialarbeiterin. Wenn es Probleme in einer Familie gibt, merkt sie das. Wie bei "Fall 39", wo sich die Eltern der zarten, zehnjährigen Lilith (Jodelle Ferland) verdächtig benehmen. Leichenblass stammelt Mutter Margaret (Kerry O’Malley), dass bei ihnen alles in Ordnung sei, auch wenn es überhaupt nicht danach aussieht. Ihr heruntergekommener Ehemann Edward (Callum Keith Rennie) bleibt hingegen völlig stumm und mustert die Sozialarbeiterin nur mit einem abschätzigen Blick. Als wäre diese ablehnende Haltung nicht schon auffällig genug, flüstert Lilith der schockierten Emily in einem unbeobachteten Moment auch noch ins Ohr, dass ihr Vater sie "zur Hölle schicken will". Als Emily dann einen Anruf von der völlig verängstigten Lilith erhält, handelt die Sozialarbeiterin sofort. Gemeinsam mit dem befreundeten Polizisten Mike Barron (Ian McShane) dringt sie in die Wohnung der Sullivans ein. Und sie kommt keine Sekunde zu früh, denn Lilith befindet sich bereits im Backofen ihrer Eltern. Das traumatisierte Mädchen wird gerettet und findet bei Single Emily ein neues Zuhause. Happy End? Nein. Bald kommt es zu mysteriösen Todesfällen, die in Zusammenhang mit Lilith stehen... Die Handlung hält so einige Überraschungen bereit und die Schauspieler sind wirklich erstklassig. Zwar wäre Renée Zellweger mehr oder weniger austauschbar gewesen, aber mir persönlich ist die Frau sehr sympathisch und so sieht man ihr gerne zu. Allerdings wird sie von Jodelle Ferland, die ja inzwischen geübt darin ist, in gruselige Kinderrollen zu schlüpfen, locker an die Wand gespielt. Jordelle stützt mit ihren Leistungen den ganzen Film und wirkt geradezu unheimlich glaubwürdig. Insgesamt fließt nicht viel Blut und doch bleibt der Film immer spannend. Die Bedrohung wird erst sehr langsam aufgebaut, ehe man tatsächlich merkt, was vor sich geht. Der Mittelteil ist zwar etwas lang geraten, da die Handlung nicht wirklich vorangebracht sondern eigentlich immer nur gezeigt wird, wie böse das kleine Mädchen doch ist, aber das Finale ist sehr zufriedenstellend, obwohl dieser Teil hingegen wieder etwas zu kurz ist.